Ein Dachs in der Brauerei
Energieeffizienz als Wettbewerbsfaktor
Die Brauereien in Deutschland stehen unter einem teilweise massiven Kostendruck. Steigerungen gab es bei allen Roh- und Betriebsstoffen. Aber auch die Energieversorgung wird zunehmend ein Faktor, der über die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens entscheidet. Der bayerische Gasthof „Zur Sonne“ mit angeschlossener Brauerei nutzt daher seit mehr als zehn Jahren ein Dachs-Miniblockheizkraftwerk von SenerTec für die eigene Energieversorgung.
Regionalität und Tradition werden geschätzt – gerade bei Bierspezialitäten. Das ist auch das Erfolgsgeheimnis hinter dem Gasthof mit der angeschlossenen Brauerei „Zur Sonne“ im bayerischen Bischberg. Seit 1856 befindet sich das Unternehmen im Familienbesitz. Küchenmeister Peter Schuhmann hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit seiner Frau den gastronomischen Betrieb kontinuierlich ausgebaut. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Gasthofs ist zudem das in der angeschlossenen Brauerei produzierte Bier von Braumeister Christian Schuhmann, der Bruder von Peter Schumann.
Durchgehende Modernisierung der Brauerei
Um bei der Bierproduktion so effizient wie möglich zu arbeiten, investieren Schuhmanns fortlaufend in die Modernisierung der Anlagen. Doch so effizient die Energie in dem Betrieb auch eingesetzt wird: Gasthof und Brauerei sind generell besonders energiehungrig. Der gesamte Betrieb erstreckt sich auf einer Grundfläche von 450 Quadratmetern (Gaststätte, Gästezimmer, Küche und Brauerei). Der Strombedarf des Gasthofs und der Brauerei Zur Sonne liegt bei ca. 165.000 Kilowattstunden pro Jahr, der jährliche Wärmebedarf bei 419.000 Kilowattstunden.
„Energieeinsparung war für uns immer schon ein bedeutendes Thema“, erklärt Christian Schuhmann. Für eine möglichst effiziente Versorgung mit Strom und Wärme entschied er sich daher gemeinsam mit seinem Bruder für die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). „Ein befreundeter Brauer hat mich darauf aufmerksam gemacht und mir von der Art der Energieversorgung vorgeschwärmt“, erinnert er sich. „Ich finde eine solche Lösung, die in einem Schritt zwei Energieformen herstellt und damit das Klima schont, sehr gut.“
Denn Kraft-Wärme-Kopplung bedeutet, dass Strom und Wärme gleichzeitig produziert werden. Damit wird der genutzte Energieträger so effizient wie möglich eingesetzt. Bei der Anlagentechnik wählten die Brüder ein Blockheizkraftwerk des Typs Dachs von SenerTec. Die erste Anlage wurde im Jahr 2012 installiert und hatte eine elektrische Leistung von knapp 5,5 Kilowatt und eine thermische Leistung von rund 15 Kilowatt. So konnte der Dachs pro Jahr 39.000 Kilowattstunden Strom und 90.615 Kilowattstunden Wärme liefern und rund 25 Prozent des Energiebedarfs von Gasthof und Brauerei abdecken.
Traditionsunternehmen mit moderner Energieversorgung
Aufgrund der bislang sehr guten Erfahrungen mit dem SenerTec Dachs, des gestiegenen Energiebedarfs sowie der gesteigerten Stromkosten entschieden sich Peter und Christian Schuhmann dazu, das alte Modell im Frühjahr 2023 gegen einen neuen Dachs des Typs 20.0 auszutauschen. Auch er nutzt das hoch effiziente Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, zeichnet sich allerdings durch eine deutlich größere Leistungsstärke aus. Thermisch erzielt er eine Leistung von 29 bis 44 Kilowatt, was ausreicht, um Objekte mit einer Grundlast von mehr als 300.000 Kilowattstunden Wärmebedarf zu versorgen.
Strom für die Brauerei
Der große Vorteil des Blockheizkraftwerks liegt in dem selbst erzeugten Strom. Hier bietet die neue Anlage eine elektrische Leistung von 10 bis 20 Kilowatt. Pro Jahr ist somit eine Strommenge von bis zu 60.000 Kilowattstunden zu erwarten, die zu 80 Prozent in der Brauerei eingesetzt werden soll. „Mit dem neuen Dachs können wir rund ein Drittel unseres Strombedarfs abdecken“, erklärt Christian Schuhmann. „Ich erwarte mir durch den selbst produzierten Strom hohe Einsparungen.“
Voraussetzung für eine möglichst hohe Kostenersparnis ist dabei, dass die Anlage nach Plan läuft. „Die Laufzeit ist das Wichtigste“, so Christian Schuhmann. Der hohe Wärmebedarf, den die Gasträume und der Gasthof aufweisen, ist daher ideal, um diese möglichst langen Laufzeiten zu ermöglichen.
Vermiedene CO2-Emissionen als Zusatznutzen
Neben allen Kosten- und Effizienzvorteilen zahlt sich der Einsatz des Dachs Blockheizkraftwerks zusätzlich für das Klima aus. Bei der neuen Anlage, dem Dachs 20.0, ist pro Jahr mit einer rechnerischen Vermeidung von rund 41,2 Tonnen CO2 zu rechnen. Insgesamt stellen die Brauerei und der Gasthof „Zur Sonne“ auf beeindruckende Art und Weise unter Beweis, wie die Energieversorgung einer regionalen und heimatverbundenen Brauerei heute aussehen kann. Dabei wird deutlich, welche wirtschaftlichen Vorteile die KWK im gewerblichen Bereich erschließt und wie sie ganz nebenbei auch noch das Klima durch den hoch effizienten Einsatz des Brennstoffs und die damit verringerten CO2-Emissionen schützt.